Münze
Die Münze in der Hand
In der Familie ist große Aufregung. Der kleine Fritz hat in bubenhafter
Neugier Mutters kostbare Kristallvase einer Untersuchung unterzogen und
dabei gedankenlos seine Hand hineingesteckt. Zuerst dreht er voller
Freude die Vase mehrere Male um seine Faust und beobachtet interessiert
den Glanz des geschliffenen Glases im Licht der Sonnenstrahlen. Aber als
er nun die Hand wieder herausziehen will, da gelingt ihm dies nicht. Er
versucht es wieder und wieder, er wird zappelig, aber die schöne,
glänzende Vase bleibt an seiner Hand hängen. Er zerrt und quetscht, aber
alles umsonst. Vor Angst fängt er plötzlich jämmerlich zu weinen an. Da
werden Schritte laut auf der Treppe. Die Mutter kommt, und wie sie
sieht, was geschehen ist, gebietet sie: "Junge, zieh die Hand aus der
Vase!" "Ich kann nicht, Mutter! Es geht wirklich nicht!" Die Mutter
versucht ihm zu helfen, aber vergebens. Fritz steht da wie ein Häufchen
Elend. Wieder sind Schritte auf der
Treppe zu hören. Der Vater kommt. Die Mutter geht ihm entgegen und
berichtet ängstlich von dem Vorfall. Fritz zittert wie Espenlaub. "Na",
sagt der Vater beim Eintreten, "was hast du dir denn wieder geleistet?"
Dabei huscht ein Lächeln über das Gesicht, wie er den Fritz so dastehen
sieht mit der Vase in der Hand. Entschlossen tritt er vor den Jungen und
befiehlt: "Fritz, jetzt ziehst du mit einem Ruck die Hand aus der
Vase!" Da stößt der Kleine unter lautem Heulen hervor: "Ich kann nicht,
ich habe ein Geldstück in der Hand!" "So lass das Geldstück los und
strecke die Finger", befiehlt der Vater. Ein leises Klirren in der Vase,
und die Hand kommt heraus. Der Vater lacht auf, und Fritz kriegt wieder
Farbe ins Gesicht. - Was halten wir noch in der Hand oder im Herzen
fest, das uns hindert, frei zu werden und uns Christus zu übergeben?
Autor unbekannt
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