Der indische Evangelist Sadu Sundar Singh (1889-1929) berichtet in
seinen Schriften: Als ich einst mit einem Tibetaner im Gebirge im
Schneesturm wanderte, sahen wir einen Mann, der den Abhang hinunter
gestürzt war. Ich sagte: "Wir müssen hingehen und ihm helfen".
Er erwiderte: "Niemand kann von uns verlangen, dass wir uns um ihn bemühen; wir sind doch selbst in Gefahr, umzukommen". - "Wenn wir schon sterben müssen", antwortete ich, "dann ist es schon besser, wir sterben im Dienst an Anderen".
Er wandte sich ab und ging seines Weges. Ich aber stieg zu dem
verunglückten Mann hinunter, hob ihn mühsam auf meine Schultern und trug
ihn bergauf. Durch diese Anstrengung wurde mir warm, und meine Wärme
übertrug sich auf den durchgefrorenen Verunglückten. So wurden wir beide
vor dem Erfrieren bewahrt. Nach einiger Zeit fand ich meinen früheren
Begleiter wieder. Er lag im Schnee. Übermüdet wird er sich wohl
hingelegt haben und war so erfroren. Da verstand ich Jesu Wort: "Wer
sein Leben lieb hat, der wird's verlieren (Jo 12,25)
Autor unbekannt
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen