Warum musste Gott Mensch werden
Ein König hatte einen Minister, einen sehr gebildeten Mann, der
Christ wurde und seinen Glauben vor dem ganzen Volk bekannte.
Er erklärte, dass er an den Heiland glaube, der in diese Welt gekommen
sei, um sie zu erlösen von Schuld und Tod. Dem König war das
unverständlich. "Denn", sagte er, "wenn ich will, dass etwas geschehen
soll, dann gebiete ich meinen Dienern, und das genügt. Warum sollte der König aller Könige selbst in diese Welt kommen?"
Der König wollte den Minister wegen seiner Bekehrung zum
Christusglauben entlassen. Da er ihn aber sehr liebte, versprach er ihm
Gnade, wenn er eine Antwort auf diese Frage wüsste.
"Gewährt mir 24
Stunden, Majestät, und ich will Euch antworten." Er ließ einen
geschickten Schnitzkünstler holen und trug ihm auf, eine Puppe
anzufertigen und sie genau so zu kleiden wie das zweijährige Kind des
Königs.
Am folgenden Tag machte der König im Boot eine
Spazierfahrt. Der Schnitzkünstler war angewiesen, sich am Ufer des
Flusses aufzuhalten und auf ein vereinbartes Zeichen die Puppe ins
Wasser zu werfen. Der König sah die Puppe ins Wasser fallen und in der
Meinung, es sei sein Kind, sprang er ins Wasser.
Der Minister
fragte ihn anschließend, warum er selbst sein Kind habe retten wollen,
wenn doch ein Wort an seine Diener genügt hätte. "Es ist das Herz des
Vaters, das so handeln musste!" erwiderte der König.
Und der
Minister antwortete: "So hat sich auch Gott nicht damit zufrieden
gegeben, den Menschen nur eine Heilsbotschaft zu senden, sondern seine
unendliche Liebe ließ ihn selbst vom Himmel herabsteigen, um uns zu
retten..."
(Sundar Singh)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen