Dienstag, 27. August 2013

Ein Mörder Teil 2

INDIEN: Ein Mörder begegnet Jesus (2)

Die Stunden vergingen und trübe Gedanken kreisten in Noors Kopf, als er am Bett seines sterbenden Sohnes saß. Musste er tatsächlich jedes seiner Kinder verlieren? War das Allahs Strafe für alle Morde und Foltertaten, die er begangen hatte? Nein, er war stets treu im Glauben gewesen. Allah hatte ihm Macht über diese Ungläubigen gegeben. Er hatte sich nichts vorzuwerfen und bereute nichts. Sein Sohn würde nicht sterben. Das würde er nicht zulassen. Er würde die ganze Welt umbringen, wenn er müsste, aber Waqar würde überleben.
Als der Arzt den Jungen erneut untersuchte, sah er, dass dieser im Sterben lag. Er schüttelte seinen Kopf und drehte sich zu dem Vater des Kindes um, um ihm zu sagen, dass keine Hoffnung mehr bestand. Doch als er sich umdrehte, war plötzlich Noors Gesicht nur ein paar Zentimeter von seinem eigenen Gesicht entfernt, und seine Augen funkelten. Er hatte ein Messer in der Hand. „Sie werden das Leben meines Sohnes retten, sonst bringe ich Sie um“, drohte er. Der Arzt blieb ruhig. „Ich kann Ihren Sohn nicht retten“, antwortete er.“ Das liegt nicht in meiner Hand. Es tut mir leid.“

„Ich kann nichts für Ihren Sohn tun, aber ich kenne jemanden, der ihn heilen kann.“
Irgendetwas stimmte hier nicht. Noor brauchte ein paar Sekunden, bis er begriff, was es war: Dieser Mann hatte keine Angst vor ihm. Er hatte ihn gerade mit dem Messer bedroht, ihm mit dem Tod gedroht, und doch hatte dieser Mann keine Angst. Er sah ruhig und friedlich aus. Noor starrte ihn an und wusste nicht, was er tun sollte. Die Macht, die er immer in sich spürte, wenn er seine Opfer quälte, war verschwunden. Er hatte keine Kontrolle über diesen Mann. Er steckte das Messer zurück in seine Tasche und sah seinen Sohn an. „In wessen Händen liegt er dann? Ich habe bereits zu allen Göttern gebetet.“ Der Arzt sah ihn voller Mitleid an. „Ich kann nichts für Ihren Sohn tun, aber ich kenne jemanden, der ihn heilen kann. Es ist der Herr Jesus Christus. Wir können zu Jesus beten, jetzt gleich, wenn Sie möchten.“
Noor Alam nickte. Gemeinsam gingen die beiden auf die Knie. Noor kannte diesen Jesus nicht, aber als er den Arzt beten hörte, war er zutiefst ergriffen. Dieser Mann betete so, als ob er seinen Gott persönlich kennen würde, als ob er lebendig wäre, als ob er sich direkt bei ihnen im Raum befände. Er betete für Waqar, als wäre er sein eigener Sohn, als würde er ihn kennen und lieben. Noor spürte die Macht in diesem Gebet. Wahre Macht. Nicht die Macht eines Gewehrs, sondern eine weit größere Macht. Als sie fertig gebetet hatten, erhoben sie sich und der Arzt wandte sich ihm zu. „Wir haben für Heilung gebetet. Nun müssen wir darauf vertrauen, dass der Herr sie schenken wird.“ Er griff in seine Tasche und holte ein kleines Buch heraus. „Lesen Sie das, mein Bruder, und Sie werden verstehen.“
Noor nahm das Buch und begann am Bett seines Sohnes, es zu lesen. Das Buch war ein heiliges Buch und erzählte von Jesus. Er las vier Stunden lang von Jesus als dem Sohn Gottes, der vom Vater gesandt wurde, um alle Menschen zu retten, die an ihn glaubten, Buße taten und ihm nachfolgten. Er las, dass Jesus viele Menschen geheilt hatte, und Jesus sagte, diese Menschen seien durch ihren Glauben geheilt worden. Er dachte an diejenigen, die er verletzt und getötet hatte, und er brach in Tränen aus, als seine Schuld und Scham ihn überwältigten. In den frühen Morgenstunden ging Noor noch einmal zitternd auf die Knie. Es war ein einfaches Gebet. „Herr Jesus, ich glaube, dass du meinen Sohn heilen wirst. Wenn du das tust, werde ich dir von ganzem Herzen nachfolgen und du wirst mein Gott sein. Ich flehe dich um Vergebung an für all die furchtbaren Dinge, die ich getan habe.“

„Mitte 2012 hatte Noor schon Hunderte Menschen zu Jesus geführt.“
Waqars Genesung war bemerkenswert. Binnen einer Woche war er wieder zu Hause. Noor Alam verschlang das Neue Testament und begann dann, in seinem Dorf von Jesus zu reden. Die Muslime konnten nicht glauben, was geschehen war, doch Noors Zeugnis sprach Bände. Sein Sohn hatte am Rand des Todes gestanden und war wieder gesund geworden. Doch noch unglaublicher war, dass dieser Kriminelle, dieser Mörder, nun predigte, dass Rettung, Vergebung und Heilung durch Liebe, durch die Liebe Jesu Christi möglich waren!
Einige Menschen entschieden sich für Jesus. Schließlich auch andere, manche aus dem Nachbardorf. Noor Alam predigte auf dem Markt und führte viele Menschen zu Jesus. Einige Muslime stellten seine Aussagen in Frage, doch niemand bedrohte ihn; jeder kannte seine Vergangenheit. Er traf einen Gemeindegründer von Big Life, der ihn lehrte und ihm zeigte, wie man Gemeinden gründete. Er schloss sich dieser Gemeinschaft an. Sie arbeiteten zusammen, besuchten Dörfer und gründeten Kirchen. Mitte 2012 war Noor Alam bekannt als Pastor Noor. Er hatte Hunderte Menschen zu Jesus geführt und Gemeinden in vielen muslimischen Dörfern gegründet. Er folgte Jesus von ganzem Herzen nach, genau wie er es versprochen hatte.

Was müssen Sie heute bekennen? Gottes Vergebung ist grenzenlos, wenn unsere Reue aufrichtig ist. Bitte beten Sie heute für Pastor Noors Dienst und für alle christlichen Dienste, die in Bihar arbeiten (Bihar ist berühmt-berüchtigt als der „Friedhof der Missionare“).

Quelle: NOOR ALAM, PETER HONE/JoelNews
Ausgabe: 17/2013

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