Jeder Mensch ist Wichtig
Nutzen
Sie Ihre Gelegenheiten!
Folgendes Bekenntnis einer
Missionssekretärin erschien vor einigen Jahren in »The Missionary
Review of the World«. Dort hieß es: »Ich half, eine große Tagung
zu organisieren und war voll damit beschäftigt, aus dem Unternehmen
einen Erfolg zu machen.
Am Eröffnungstag saß mein alter Vater,
der an der Tagung teilnehmen wollte, mit mir beim Mittagessen im
Hotel. Er hörte teilnahmsvoll meinem begeisterten Bericht über das
großartige Programm zu. Als ich eine Pause einlegte, um Luft zu
holen, lehnte er sich zu mir hinüber und sagte, während seine Augen
den sicheren Bewegungen des Oberkellners folgten: ›Weißt du, liebe
Tochter, ich glaube, dieser lange Oberkellner da wird Jesus Christus
annehmen. Ich habe vorhin mit ihm über sein Seelenheil gesprochen.‹
Ich starrte ihn an und war viel zu sehr mit den Vorbereitungen zu
dieser großen Tagung beschäftigt. Da hatte ich doch keine Zeit, an
die Seele des Oberkellners zu denken!
Als wir dann in mein Zimmer
kamen, putzte ein schwarzer Boy gerade meine Fenster. Jim war ehrlich
und vertrauenswürdig und erledigte die Arbeit in meinem Heim zu
meiner Zufriedenheit. Es vergingen kaum einige Minuten, als ich
meinen Vater ernsthaft mit Jim über seine Errettung reden hörte.
Plötzlich fühlte ich mich beschämt. Nun kannte ich Jim schon viele
Jahre und hatte mit ihm nie ein Wort über sein Seelenheil
geredet.
Dann kam ein Schreiner, um die Tür zu reparieren. Ich
wartete ungeduldig darauf, dass er fertig würde, um seine
Arbeitsbescheinigung zu unterschreiben. Voller Eifer wollte ich an
meine Missionsaufgabe zurückgehen. Während ich wartete, hörte ich
meinen Vater mit dem Mann über die Tür reden, die er gerade
repariert hatte. Dann lenkte er ganz einfach und natürlich das
Gespräch auf die eine Tür, die ins Königreich Gottes führt.
Auf
der Straßenseite gegenüber wohnte ein Jude. Ich hatte mir
vorgenommen, mich nach Möglichkeit um diese Leute zu kümmern und
sie anzurufen – damals –, doch jetzt hatte ich so viel mit meiner
Missionsarbeit zu tun, dass ich sie niemals angesprochen oder
angerufen hatte. Als mein Vater ihnen auf der Straße begegnete,
redete er mit ihnen über den einzigen Retter der Welt.
Ein Freund
nahm uns mit zu einer Fahrt ins Blaue. Ich wartete darauf, dass mein
Vater ins Auto stieg. Doch im Augenblick stand er noch draußen neben
dem Chauffeur. Ich hörte ihn ernsthaft mit ihm über den Weg der
Errettung reden. Als wir zu Hause waren, sagte er:
›Weißt du,
ich fürchtete, nie mehr eine andere Chance zu haben, mit dem Mann zu
reden.‹
Die Gattin eines prominenten Eisenbahners nahm ihn in
ihrer eleganten Limousine mit. ›Ich bin froh, dass sie mich o, in
Parks oder auf der Straße – wenn wir nur willig sind, sie zu
sehen. Nutzen Sie Ihre Gelegenheiten! gebeten hat mitzufahren‹,
sagte er, ›denn nun hatte ich die Möglichkeit, mit ihr über ihre
Errettung zu sprechen. Ich glaube, niemand hat das vorher
getan.‹
Solche Gelegenheiten boten sich mir zwar auch, aber sie
zogen vorbei wie Schiffe in der Nacht, während ich angestrengt nach
größeren Segeln am Horizont Ausschau hielt. Ich musste mich nun
selbst fragen, ob meine Liebe mehr den Seelen oder den erfolgreichen
Vorbereitungen von Tagungen galt.«
Ein Kommentar ist nicht nötig.
Wir sind umgeben von Gelegenheiten: Zu Hause, in der Kirche, in der
Sonntagsschule, unter Freunden, Verwandten, Nachbarn, Arbeitgebern,
Angestellten, im Zug oder im Auto.
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