Dem Pastor einer Gemeinde in Kenia fiel ein alter, ärmlich wirkender
Mann auf, der jeden Mittag um 12 Uhr die Kirche betrat und sie schon
nach kurzer Zeit wieder verließ.
Eines Tages wartete der Pastor auf den Mann und fragte ihn, was er denn in der Kirche tue.
Der Alte antwortete: „Ich gehe hinein, um zu beten!”
Auf die verwunderte Feststellung: „Aber Du bist niemals lange genug in
der Kirche, um wirklich beten zu können?!” erklärte der alte Mann:
„Ich kann kein langes Gebet sprechen, aber ich komme jeden Tag um 12
Uhr vorbei und sage: Jesus, hier ist Jim! Dann warte ich eine Minute und
er hört mich.“
Nach einiger Zeit kam der alte Jim mit einer Verletzung seines Beines ins Krankenhaus.
Die Schwestern stellten fest, dass er auf alle anderen Patienten einen heilsamen Einfluss hatte.
Die Nörgler wurden zufrieden, die Ängstlichen gewannen neue Zuversicht,
die Traurigen wurden fröhlich. Und es wurde viel gelacht in Jims
Zimmer.
„Jim“, sagte die Stationsschwester eines
Tages zu ihm, „die anderen Männer sagen, dass du diese Veränderung
herbeigeführt hast. Du bist immer glücklich!“ – „Ja, Schwester, ich kann
nichts dafür, dass ich immer so fröhlich bin. Das kommt durch meinen
Besucher.”
Die Schwester hatte bei Jim noch nie Besuch gesehen, denn er hatte keine Verwandten und auch keine näheren Freunde hier.
„Dein Besucher?“ fragte sie, „wann kommt er denn?“ – „Jeden Tag um 12
Uhr mittags“, antwortete Jim. „Er kommt herein, steht am Fußende meines
Bettes und sagt: Jim, hier ist Jesus!“
Aus dem Buch Eine gute Minute von Axel Kühner
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